Öffentliche Schulen und Bibliotheken teilen sich eine zentrale Aufgabe: Die fächerübergreifende Vermittlung von Wissen, Lese- und Medienkompetenz. Eine der zentralen Grundkompetenzen ist das Lesen, ohne die andere Kompetenzen nur schwer erlernt oder erweitert werden können. Mit dieser Verantwortung im Blick wurde am 28.01.2020 im Zuge des Projektes „Bildungspartner NRW – Bibliothek und Schule“ die Bildungspartnerschaft zwischen der Hermann-Leeser-Schule und der Stadtbücherei Dülmen in einem Kooperationsvertrag schriftlich vereinbart.

Ziel dieser Bildungspartnerschaft ist es, die Lese- und Medienkompetenz aller Lernenden auch außerhalb der Schule stärker zu fördern. Durch die Partnerschaft werden wertvolle Ressourcen für den Umgang mit den Themen Integration und Inklusion gebündelt. Zur Förderung der Lesekompetenz von Lernenden mit Deutsch als Zweitsprache oder mit sonderpädagogischem Förderbedarf können Bücher in „einfacher Sprache“ und in „leichter Sprache“ bereitgestellt und parallel zum Schulbuch eingesetzt werden.

Die Hermann-Leeser-Schule und die Stadtbücherei verpflichten sich mit der Bildungspartnerschaft, sich bei der Vermittlung dieser zentralen Kompetenzen optimal zu ergänzen. Aus diesem Grund wurde die Kooperation systematisch und auf Dauer angelegt, im schulinternen Lehrplan fixiert und sie wird gemeinsam regelmäßig evaluiert.

In den verschiedenen Jahrgängen wurden verschiedene Angebote verankert.

Im 5. Jahrgang findet eine Bibliotheksführung statt. Hier erhalten die Lernenden Einblicke in das Angebot der Stadtbücherei und erhalten einen Ausweis.

• Im 7. Jahrgang findet ein gezieltes Recherchetraining statt. Hier erweitern die Lernenden ihre Recherchekompetenz, indem sie zu verschiedenen Sachthemen geeignete Quellen mithilfe der Kataloge der Stadtbücherei suchen und diese zielgerichtet auswerten.
• Mit dem „Sommer-Lese-Club (SLC) werden die Lernenden motiviert, auch außerhalb der Unterrichtszeit zu Lesen und Lesen verstärkt als Freizeitgestaltung und Unterhaltung zu erleben.
• Die Lernenden nehmen jedes Jahr an dem bundesweiten Vorlesetag teil. Auch hier arbeitet die HLS und die Stadtbücherei Hand in Hand, indem Mitarbeitende der Stadtbücher teil der Jury sind und der Wettbewerb selbst in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei durchgeführt wird.
• Die Stadtbücherei stellt für verschiedenste Unterrichtseinheiten Themenkisten mit unterschiedlichen Medien zusammen, die von den Lernenden parallel zum Schulmaterial beispielsweise für die Erarbeitung von Referaten oder für die Vertiefung von Inhalten genutzt werden können.

Durch die regelmäßige Evaluierung und Erweiterung der Zusammenarbeit setzt sich die Hermann-Leeser-Schule und die Stadtbücherei also zum Ziel, die Lernenden nicht nur in ihrer Lese- und Medienkompetenz zu fördern, Wissen zu vermitteln und eine lebensweltliche Orientierung zu geben, sondern durch den Einsatz eines breiten (Medien-)Angebotes eine Begeisterung für das Lesen zu wecken.

Seit 2018 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen der Stadtbücherei Dülmen und der HLS. Diese Zusammenarbeit zeigt sich u.a. am Tag der offenen Tür (jährlich), an dem sich die Mitarbeitenden der Stadtbücherei in einem persönlichen Gespräch und durch verschiedene Aktionen den Lernenden, Erziehungsberechtigten und den Besuchern präsentieren.

Es gibt festgelegte Programmpunkte für die verschiedenen Jahrgangsstufen, wie den Besuch der Jahrgangsstufe 5 in der Bücherei mit dem Ziel, dass die Lernenden die Grundorganisation der Bücherei verstehen und frühzeitig die Fähigkeit erlangen, sich in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei selbstständig und eigenverantwortlich zurechtzufinden.

Um diese Fähigkeiten zu vertiefen, wiederholt sich der Besuch in der Jahrgangsstufe 6. Der jährliche Vorlesewettbewerb in der Jahrgangsstufe 6 wird in der Stadtbücherei ausgetragen. In Jahrgangsstufe 7 (Kursverband) folgt in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei ein Recherchetraining mit einem digitalen Lernprogramm, sodass das wissenschaftliche Arbeiten in den Vordergrund gesetzt wird (Vgl. SILP Deutsch).

Des Weiteren bietet die Stadtbücherei den Sommerleseclub an sowie Bücherkisten zur Ausleihe. Die Räumlichkeiten der Bücherei werden regelmäßig auch für Schülerausstellungen genutzt, z.B. 2023 für die Kunstausstellung „50 Jahre Hermann-Leeser-Schule“ Ansprechpartner für die Bildungspartnerschaft sind die Leitung der Stadtbücherei Dülmen Petra Topmöller und seitens der Schule Henning Borgmann.

Seit 2012 besteht eine offizielle Bildungspartnerschaft zwischen dem Stadtarchiv Dülmen und der HLS. Bestandteile der Zusammenarbeit manifestieren sich etwa im Geschichtsunterricht. Hier besuchen die Lernenden der Jahrgangsstufe 6 das Archiv, der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Stefan Sudmann, führt ein archivpädagogisches Programm mit dem Titel „Vom Mammutzahn zur heutigen Tageszeitung“ durch, bei dem die Lernenden u.a. auch die Aufgaben eines Archivs kennenlernen sowie den Umgang mit Quellen trainieren. Des Weiteren bietet das Stadtarchiv intensive Unterstützung bei Geschichtswettbewerben. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Geschichts-AG der Schule und dem Archiv, so entstand gemeinsam, auch mit anderen Kooperationspartnern, die Arbeit an der preisgekrönten Graphic Novel „Von allem etwas…“. Auch die Umsetzung des Stolpersteinprojekts erfolgt gemeinsam mit dem Archiv. Das Archiv ist für alle Lernenden und Lehrenden des Fachbereichs Geschichte eine wichtige Anlauf- und Beratungsstelle. Ansprechpartner für die Bildungspartnerschaft sind die Leitung des Stadtarchivs Dülmen Dr. Stefan Sudmann und seitens der Schule Dr. Andrea Peine.

Seit 2023 besteht eine Bildungspartnerschaft zwischen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der HLS. Möglichkeiten der Zusammenarbeit bieten sich u.a. in den friedenspädagogischen Angeboten seitens des Volksbundes. So konnte bisher gemeinsam ein Lernmodul im Fach Geschichte für die Jahrgangsstufe 9/10 entwickelt werden mit dem Titel „Krieg und Frieden im Nahraum der Schule“. Hier geht es darum, dass partizipativ und multiperspektivisch Lernorte im unmittelbaren Umfeld der Schule aufgesucht werden, um sich mit deren Geschichte auseinanderzusetzen. Das Modul umfasst die Themen Erster Weltkrieg mit den Lernorten Silbersee in Haltern/Sythen und der Kriegsgräberstätte in Hausdülmen, Zweiter Weltkrieg und Shoa mit den Lernorten Stadt Dülmen, Stolpersteine, der Schule selbst und einer geplanten Exkursion in die NL zur Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Das dritte Modul umfasst die Auseinandersetzung mit dem Kalten Krieg, der Geschichtsort hier ist das Munitionsdepot Visbeck.

Auch für den Fachbereich Religion bieten sich zahlreiche Möglichkeiten der Kooperation. Im Jahr 2022 haben die Hermann-Leeser-Schule und das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. den landesweiten Volkstrauertag (schulischer Teil) geplant und durchgeführt.

Ansprechpartner für die Bildungspartnerschaft sind seitens des Volksbundes die Bildungsreferentin Nina Kliemke und seitens der Schule Dr. Andrea Peine.

Ende September wird die offizielle Bildungspartnerschaft zwischen dem LWL Römermuseum Haltern am See und der HLS besiegelt. Schon in den vergangenen Jahren wurde regelmäßig in der Jahrgangsstufe 7 das Museum im Rahmen der Unterrichtseinheit „Imperium Romanum“ besucht. Dies ist weiterhin geplant und fest im SILP Geschichte verankert. Auch möglich ist ein Besuch des museumspädagogischen Programms „Verschiedene Kulturen - Gemeinsame Grenzen“. Nach dem Museumsbesuch können der im 19. Jahrhundert aufkommende Nationalstaatsgedanke und gegenwärtige Probleme wie Staatsangehörigkeit, Intersektionalität und Fremdenfeindlichkeit wie gleichermaßen Perspektiven von Zugehörigkeit und Zusammenhalt in der Migrationsgesellschaft thematisiert und diskutiert werden. Generell besteht die Möglichkeit einer engen Zusammenarbeit im Rahmen von Projekten.

Ansprechpartner für die Bildungspartnerschaft sind seitens des Museums Lisa Stratmann und seitens der Schule Dr. Andrea Peine.

Im Rahmen des ICHEC-Programms wurde die HLS bereits 2014 als erste Realschule deutschlandweit Partnerschule der International School for Holocaust Studies. In NRW gibt es sechs Partnerschulen. Im Jahr 2016 besuchte eine Schülergruppe die ISHS und realisierte dort die Biparcours-App: „Schüler aus NRW erklären Schülern in NRW Yad Vashem“. Im Jahr 2017 besuchte eine weitere Schülergruppe gemeinsam mit den Teilnehmenden der anderen NRWPartnerschulen und gemeinsam mit einer Gruppe Lernender aus Rishon le Zion (Israel) für eine Woche die ISHS; ein Gegenbesuch der israelischen Lernenden fand im Mai am Lernort Villa ten Hompel in Münster statt.

Ziel der Kooperation ist es, pädagogische Programme seitens der Schule zu entwickeln und pädagogische Programme, die von YV entwickelt wurden, zu testen und zu evaluieren. Alle zwei Jahre finden an verschiedenen Orten in Deutschland die Partnerschultreffen statt, gleichzeitig finden die YV-Partnertreffen statt.

Ansprechpartner für die Schulpartnerschaft sind seitens YV Dr. Birthe Hawera und seitens der Schule Gerda Küper und Dr. Andrea Peine.

Die Seminarräume können umsonst genutzt werden. Im Haus stellt die HLS Kunstwerke aus dem WP-Bereich aus. Ansprechpartnerin im EinsA ist Sandra Allerdisse.

Im Forum der VHS agiert die HLS regelmäßig: Gestaltung des Holocaust-Gedenktages, Ausstellungen wie „Widerstand im Nationalsozialismus. Eine Wanderausstellung der Villa ten Hompel, ergänzt durch die HLS, Vorstellen der Biparcours-App „Yad Vashem“, Kunstausstellung „Im Rausch der Moderne“. Eine enge Zusammenarbeit besteht im Bereich des VisbeckProjektes. Hier setzt die VHS auf die Mitwirkung der Dülmener Schulen. Die HLS hat eine Interessensbekundung ausgesprochen und möchte sich in die Gestaltung des Lernortes Visbeck einbringen.

Ansprechpartner für die VHS sind Esther Joy Dohmen, für Visbeck Tobias Kreiten, für die HLS Patrick Südmersen und Dr. Andrea Peine.

Die Zusammenarbeit besteht hauptsächlich im Kunstbereich. Gemeinsam mit dem Förderverein für Kunst und Kultur und dem Kulturteam der Stadt Dülmen wurde im Rahmen der Ausstellung „The Cast Whale Project“ eine eigene Schülerausstellung „The Whale Art Project“ initiiert. Auch im Rahmen der Ausstellung des Picasso-Museums Münster „Im Rausch der Farbe“ wurde eine enge Zusammenarbeit verwirklicht, wie etwa die Schülerausstellung „Im Rausch der Moderne“ und eine gemeinsame Busfahrt nach Münster ins Picasso-Museum. In den Sommerferien 2023 fand ein gemeinsames „Sit in“ vor der HLS statt, rund um die Werke des Duisburger Künstlers Hans-Jürgen Vorsatz. Lernende der Kunstkurse werden den Künstler in seinem Duisburger Atelier besuchen und mit ihm im bildhauerischen Bereich arbeiten. Im September 2023 beteiligen sich der 9 und 10 MK-Kurs erstmalig an der Dülmener Kulturnacht. Eine weitere enge Zusammenarbeit ist geplant.

Ansprechpartner für das Kulturteam ist Silke Althoff, für den FKK Dr. Wolfgang Werner für die HLS Petra Baune und Dr. Andrea Peine.

Es bestand eine Zusammenarbeit zwischen Museum und Schule im Rahmen der großen Marc Chagall-Ausstellung, hier haben Lernende Filmbeiträge zu den ausgestellten Werken erstellt, die auf dem YouTube-Kanal des Museums gesendet wurden. Zur Ausstellung „Im Rausch der Farbe“ habe Lernende Audio-Guide-Beiträge erstellt, die seitens des Museums in einem Tonstudio aufgenommen wurden und im Museum den Besuchern zur Verfügung standen. Auch haben Lernende eine Führung durch die Ausstellung konzipiert, wobei sie als Schauspielerinnen und Schauspieler die Rolle von auf den Gemälden dargestellten Personen übernommen haben. Der Förderverein für Kunst und Kultur in Dülmen e.V. hat eine Fahrt für Interessenten ins Museum organisiert. Für weitere Ausstellungen, etwa die Miró-Ausstellung erarbeiteten Lernende eigene Kunstwerke, die in der Museumsvitrine des Picasso-Museums im Untergeschoss ausgestellt werden. Es besteht eine Picasso-AG an der Schule.

Ansprechpartner seitens des Museums ist Britta Lauro, seitens der Schule Dr. Andrea Peine.

Eine intensive Zusammenarbeit bestand bei der Realisierung der Graphic Novel „Von allem etwas…“; hier war über die inhaltliche Zusammenarbeit hinaus der Heimatverein in finanzielle Vorleistung für den Druck des Buches gegangen. Das Stolpersteinprojekt wird vom Heimatverein Dülmen e.V. begleitet. Die Geschichts-AG bereitet eine Ausstellung zum Thema „Heimat“ anlässlich des 100jährigen Bestehens des Vereins im kommenden Jahr vor.

Ansprechpartner seitens des Heimatvereins Dülmen e.V. ist Erik Potthoff, seitens der Schule Gerda Küper.

Die Fachschaft Religion arbeitet intensiv mit den beiden Kirchen zusammen. Zu Beginn des 5. Schuljahres werden alle neuen Lernenden allen Glaubens gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten zu einem ökumenischen Einstellungsgottesdienst in die Heilig-Kreuz-Kirche eingeladen. An diesem nehmen neben den Kindern und Erziehungsberechtigten auch die Klassenleitungen sowie die Schulleitung teil. Dieser Gottesdienst ist fester Bestandteil des Schulprogramms. Bereits zu Beginn jeden Schuljahres zeigt sich hierdurch die konfessionsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Schule und Kirche. Vorbereitet durch einen Fachlehrenden der HLS in Zusammenarbeit mit Herrn Pfarrer Oevermann von der evangelischen Christusgemeinde sowie der Pastoralreferentin Frau Barbara Kockmann von der katholischen HeiligKreuz-Gemeinde wird Ökumene gelebt. Dieser Grundgedanke unserer konfessionsübergreifenden Zusammenarbeit ist auch die Ausgangslage für die einstimmige Entscheidung des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts (kokoRu). Neben verschiedenen anderen Gottesdiensten, etwa Weihnachtsgottesdiensten /-Andachten innerhalb der Klassen, findet auch am Entlass-Tag der Klassen 10 ein konfessionsübergreifender Gottesdienst in der Heilig-KreuzKirche statt. Fachkonferenzen finden regelmäßig mit den Vertretern der Kirchen statt.

Ansprechpartner für die Kirchen sind Pfarrer Gerd Oevermann und Barbara Kockmann, für die HLS Anika Nosthoff und Gerda Küper.

In den Radioformaten des Senders „Die geschenkte Minute“ und „8 vor 8“ bewirbt die HLS regelmäßig kommende Veranstaltungen, wie etwa den Tag der offenen Tür. Ebenso haben Lernende und Lehrende die Gelegenheit Interviews zu schulischen Projekten zu geben. Ansprechpartner seitens der Schule Petra Baune.